Dienstag, 28. Mai 2013

Sprachförderung im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sprachförderung im naturwissenschaftlichen Unterricht

Literatur
M. Wagenschein - Kinder auf dem Wege zur Physik
Josef Leisen - Handbuch Sprachförderung im Fach
http://www.hss.de/fileadmin/media/downloads/Berichte/111027_RM_Leisen.pdf
http://www.bezreg-muenster.nrw.de/startseite/abteilungen/abteilung4/Dezernat_44_Gesamtschulen/sprachfoerderung/Haltern1_-_Sprachfoerderung.pdf
http://www.sprachsensiblerfachunterricht.de/
http://li.hamburg.de/contentblob/3855242/data/portfolio-ha-sprachfoerderung.pdf



Einstieg: Warum ist Sprachförderung im (heutigen) Unterricht so wichtig?

Kompetenzbereich im allgemeinen Kompetenzmodell - Sprache
Kompetenzbereich Kommunikation im Kompetenzmodell Physik/Chemie:
Alltags- und Fachsprache, Informationen erschließen, Informationen austauschen

Das Problem mit dem Fach Naturwissenschaften am Beispiel der Physik:


Youtubevideo - Selbstständiges Lernen im Frontalunterricht


Auszug aus M. Wagenschein - Die periodische Struktur des Lichtes

Besucher: Da wir gerade in Ihrem Labor sind: Könnten Sie mir nicht einmal "Licht-Wellen" zeigen?
Physiker: Hm -
Besucher: Aber wenn es Ihnen Mühe macht, die Apparatur aufzubauen und sicher bin ich überhaupt zu dumm dazu. ..
Physiker: Aber nein. Und einen Apparat brauchen wir nicht gleich. -Gehen wir also lieber von hier weg, ins Freie, in den Garten!
Besucher: Kein Apparat? Das wäre mir sehr lieb! Denn ich muss Ihnen gestehen: obwohl ich von diesen Dingen ja einmal irgendetwas gehört und auch gesehen habe: es ist nicht richtig „an mich gegangen“, nicht „angekommen“, obwohl es ich wohl schon hätte interessieren können! Eben wegen der Apparatur hatte ich keinen Zugang.
Physiker: Aber wieso? Man könnte doch sagen: Die Apparaturen eröffnen ihn ja gerade.
Besucher: Sie tun es oft nicht, weil sie „künstlich“ sind; oder doch jedenfalls dem Anfänger und dem Laien manchmal noch zeitlebens so vorkommen: „unnatürlich“. Und dabei sollen sie doch von etwas überzeugen, das „von Natur aus“ da sein muss, auch ohne sie. Deshalb, wenn Sie ohne Apparate mir die Lichtwellen zeigen könnten, wäre ich sehr erfreut und von einer Befremdung befreit.
Physiker: Sie haben durchaus recht: Was in der Natur da ist, muss sich von sich aus zeigen können. Wäre es anders, so hätten wir es nicht bemerkt. Jedenfalls gilt das für die Anfänge. – Versuchen wir es also. Nur: erwarten sie nicht Unmögliches; „die Lichtwellen“ selbst, die kann ich Ihnen, fürchte ich, niemand zeigen, weder ohne noch mit Apparatur.
Besucher: Aber es gibt sie doch hoffentlich?
Physiker: „Es gibt sie“ gewiss. Nur muss man sich bei dieser Redewendung das Richtige denken.
Besucher: Ich dachte: Was es gibt, das kann man auch sehen?
Physiker: Glauben Sie das im Ernst?
Besucher: Nun ja -, aber in der Optik doch! Geht es da nicht genau um das, was man sehen kann?
Physiker: Nicht nur. Der Physiker sammelt sogar in der Optik nicht einfach die Sehenswürdigkeiten, er denkt sich auch etwas dazu. Und: er denkt sich etwas dazu!
Besucher: Dazu? Fügt er etwas hinzu?
Physiker: Wie das gemeint ist, kann man wohl nur am konkreten Fall verstehen. Jedenfalls gehören die Lichtwellen zu dem, was man sich dazu denkt,…
Besucher: Man phantasiert?
Physiker: … was man sich dazu denken muss, wenn man alles unter einen Hut bringen will. Ich möchte Ihnen also nicht „die Lichtwelle“ zeigen – das kann man nicht -, sondern einige Phänomene.
Besucher: Das heißt?
Physiker: Das heißt etwa: das unmittelbar Vorzeigbare, das Sichtbare in unserem Fall. –„Phänomene“ also, die uns zu der Wellenlehre gezwungen haben. Diese Theorie selbst scheint mir zu kompliziert für unser Gespräch. Die Hauptsache ist, dass Sie die Periodizität des Lichtes sehen…
Besucher: Was bedeutet das?
Physiker: Es ist schwer zu verstehen. Kann man „Wechselfähigkeit“ sagen? Ich fand das Wort „Periodizität“ bei Ernst Mach. Es soll sagen, dass Licht etwas regelmäßig Wechselndes vor sich geht. Das ist der Kernpunkt der Wellenlehre des Lichts.
Besucher: "Etwas regelmäßig Wechselndes vor sich geht?" Ich kann mir nichts Rechtes dabei denken-
Physiker: Das ist ein gutes Zeichen. In einer Weile werden wir es deutlicher haben, falls es mir gelingt, klar zu sein. -Also? Gehen wir hinaus?
Besucher: Gern ! -Und ich dachte immer, es seien gleich komplizierte Apparate nötig: „Linsen“, „Prismen“ und was alles!
Physiker: Spätzustand! Nichts für Anfänger. Nichts für Sie. Physik gibt's überall. Sie ist nicht im Labor entstanden.
Besucher: Ja, aber. ..
Physiker: Gewiss. Was sie heute neu entdeckt, das allerdings setzt Apparaturen, sogar Technik, setzt schon alle Vordergrund- Physik voraus und enthüllt sich nur noch im Labor, in sehr künstlichen Arrangements, die der Natur "zusetzen". Aber die Anfänge der Physik kommen uns entgegen, ja sie drängen sich auf. Für den Laien ist es wichtig zu erfahren, dass dieser Eindruck der Künstlichkeit falsch ist, wenn man ihn auf die Physik überhaupt ausdehnt. Deshalb zeige ich Ihnen jetzt solche Phänomene, die in der Natur vorkommen, aus ihr hervorkommen, uns gewissermaßen zuzwinkern. Bei der Periodizität des Lichtes, da ist es freilich so, dass es ganz winzige und fast verborgene Winke sind, die uns gegeben werden. Deshalb entsteht dann sehr bald auf ganz natürliche Weise etwas wie eine Apparatur, die einem Unvorbereiteten unnatürlich vorkommen kann, wenn er nicht persönlich den Weg gegangen ist, der sich zu ihr von selber eröffnet.
Physiker: Hier ist es günstig: die Sonne steht schon tief, so dass Sie sie vor sich haben, und hinter diesem hohen Blätterdach der Buchen blitzt sie dann an einigen Stellen durch. Setzen Sie sich so, dass Sie ein kleines Stückchen der Sonne durch einen schmalen Blätterschlitz hindurch sehen können. -Haben Sie's?
Besucher: Ja. -Gut. -Es blendet ein bisschen. Man muss die Augen zukneifen.
Physiker: Gerade das brauchen wir: Fest zukneifen!
Besucher: Strahlen! Bunte Strahlen! -Sind das die "Lichtstrahlen"?
Physiker: N-nein. -Aber lassen Sie, bitte, diese Frage erst einmal beiseite. -Was sehen Sie noch?
Besucher: Viele Farben, Sterne, alles sehr wechselnd. -Man kann nicht ruhig halten.
Physiker: Ja, das liegt an uns. Die Lider zittern, der Kopf hält nicht still ...
Besucher: Und auch draußen: der Wind spielt mit den Blättern ...
Physiker: Und die Sonne wandert. ..
Besucher: Man müsste das alles festlegen und mehr in die Hand bekommen ...
Physiker: Nicht wahr? Bemerken Sie, dass Sie auf dem Wege zu einer Apparatur sind? -Gehen wir also hinein. Die Sonne geht auch schon unter. -Aber noch nicht ins Labor. Nur in mein Arbeitszimmer .
Physiker: Ich ziehe die Vorhänge zu, dann wird es bald ganz dunkel sein.
Besucher: Ist es nicht merkwürdig, dass ein Physiker, der das Licht kennenlernen will, erst dunkel machen muss? Das erinnert an solche Biologen, die das Lebendige erst töten, ehe sie es untersuchen.
Physiker: Es gibt da Zusammenhänge. -Aber dies hier ist doch harmlos: Ich mache ja nur dunkel, um diese Kerze anzustecken. Sie erscheint Ihnen doch wohl noch nicht als "Apparat"?
Besucher: Nein. Ich denke an Weihnachten.
Physiker: Und dabei ist die Kerze schon ein recht kunstvolles Gebilde.
Besucher: Aber ich frage mich jetzt trotzdem: Warum machen Sie erst dunkel, wenn Sie es nachher wieder hell haben wollen?
Physiker: Sie haben den Eindruck, ich wolle das Zimmer wieder erleuchten? Nein, das ist meine Absicht nicht. Ich will nur dieses Stückchen Sonnenscheibe hinter dem Blätterdach durch eine feststehende Kerzenflamme ersetzen und damit "in die Hand bekommen". Dass die Zimmerwände etwas hell werden; stört mich nur.
Besucher: Warum?
Physiker: Die Physik isoliert gern. Sie untersucht scharf abgegrenzte Teile.
Besucher: Die Tapete ist zu hell. Hängen wir meinen schwarzen Mantel hinter die Kerze? -So?
Physiker: Schön! Und setzen Sie sich recht weit weg von der Kerze, so weit wie möglich.
Besucher: Warum?
Physiker: Die Physik liebt es, die Teile, die sie herausgreift, recht klein zu machen. Und je weiter die Flamme von uns absteht, desto kleiner sieht sie ja aus. Wir brauchen ein kleines, oder doch schmales, isoliertes und fixiertes Licht; Auch Newton machte den Laden zu und ließ nur ein kleines Loch für die Sonne offen. -Das ärgerte Goethe. Er empfand ähnlich wie Sie. Es kam ihm schon unnatürlich vor.
Besucher: Ist es ja auch.
Physiker: So scheint es: eine Auswahl, eine Einengung, ein Eingriff. Aber es ist doch wohl erlaubt: ist Augenzukneifen unnatürlich?
Besucher: Eigentlich nicht. -Wollen sehen, was sich zeigt, wenn ich sie nun zukneife. -Ja, es sieht dann ganz ähnlich aus, wie vorhin das draußen.
Physiker: Es ist also keine Angelegenheit der Sonne, sondern des Lichts!
Besucher: Ach ja! -Geht es auch mit einem Glühwurm?
Physiker: Ich gestehe, dass ich es noch nicht versucht habe. Aber ich bin ohne Sorge! Ich möchte jetzt, damit wir etwas geschwinder vorankommen, noch eine Änderung vorschlagen, einen Eingriff, wenn Sie wollen: So ein Auge ist kompliziert. Auch schon der Teil, auf dessen Zukneifen es hier ankommt. Da ist erstens der Lidspalt und zweitens, quer dazu, der Wimpernvorhang. Man weiß nicht, auf welches von beiden "es ankommt".
Besucher: Erst mal ohne Wimpern!
Physiker: Wie aber?
Besucher: Künstlich Lider ohne Wimpern, nah vor dem weit geöffneten Auge!
Physiker: Ausgezeichnet! -Wie wollen Sie's machen?
Besucher: Ja, einfach zwischen zwei Fingern durchgucken?
Physiker: Das wäre das natürlichste. -Ja, genauso; am besten zwischen den beiden Zeigefingern. Und nah; und das Auge weit auf.
Besucher: Aber dann läuft der Spalt senkrecht. Der Lidspalt lief waagerecht!
Physiker: Sie haben recht. Drehen Sie's mal, dass der Handspalt waagerecht liegt.
Besucher: Ja, das geht auch, aber schlechter wird's dann. -Ich verstehe: weil die Kerze senkrecht steht, passt es besser, wenn der Handspalt dazu parallel läuft. -Also senkrecht. Ja, wieder diese "Strahlen".
Physiker: Wie laufen sie?
Besucher: Waagerecht.
Physiker: Und Wenn Sie Ihren Handspalt so drehen, dass er waagerecht liegt?
Besucher: Dann laufen die "Strahlen" senkrecht. Also immer quer zum Spalt! Aber wenn die Strahlen senkrecht laufen, ist es nicht so schön.
Physiker: Also: senkrecht der Spalt! Können Sie nun beschreiben, was Sie sehen?
Besucher: Was soll ich sehen?
Physiker: Ich werde mich hüten, das zu sagen! Die Sache muss reden! Lassen Sie sich ruhig Zeit.
Besucher: Da seh' ich diese Strahlen. Oder, besser, ein Lichtband. -Immer quer zum Spalt. Manchmal ist das Band auch aufgerauht. -Es zerfällt! -Es zerfällt in Flämmchen, eng nebeneinandergereihte! Es kommt darauf an, an welcher Stelle des Spaltes man durchguckt. Mir scheint: wenn der Schlitz eng ist, dann sieht man immer eine Reihe von Flämmchen. Sie stehen rechts und links von der Kerzenflamme. Dunkler sind diese Nebenflammen. Und nach außen, nach den Seiten, nach links und nach rechts, da werden sie immer schwächer. Verlieren sich, ins Dunkel. Wenn die Kerze flackert, dann flackern die Geisterflämmchen mit! Und Farben! Übrigens stehen diese Lichtgespenster dort hinten, im Raum, von mir eben so weit weg wie die Kerzenflamme selbst. Da, wo doch in Wirklichkeit kein Feuer ist. Ein Vorhang ist da. Er brennt nicht an. Aber es stört, dass der Spalt zwischen den Fingern nicht überall gleich breit ist. Und die Finger zittern immer etwas. Man müsse ...
Physiker: Ja?
Besucher: Haben Sie zwei Küchenmesser?
Physiker: Es scheint, dass Sie eine Apparatur aufbauen wollen. Hier: zwei Rasier- klingen.
Besucher: Jetzt ist es viel schöner.
Physiker: Die Physik liebt, wie die Mathematik, das Geradlinige. Und die Natur und wir sind so aufeinander eingerichtet, dass Geradlinigkeit die Sache klärt. Ich. ..
Besucher: Die Hände wackeln aber zu sehr. Man müsste noch, ...
Physiker: Ja?
Besucher: ..die Klingen irgendwie befestigen.
Physiker: Hier haben Sie einen Apfel, da können Sie sie hineinstecken. Und ein Buch als Unterlage! -Nun werden Sie bald nach Komfort rufen und sagen: man müsste noch den Spalt bequem verstellen können, ohne dass er seine Parallelität verliert.
Besucher: Das müsste man.
Physiker: Sehen Sie. -So etwas gibt es. Der Physiker nennt das einen "Spalt" .In einem Metallrahmen zwei verschiebbare Bleche mit scharfen Kanten, parallel. Wenn man an einer Schraube dreht, öffnet sich zwischen den beiden Kanten ein Spalt. Eng oder weit, wie man will. Das Ganze an einem Stiel, in einem Stativ befestigt. -Aber wir brauchen ihn vorläufig noch nicht. Sie sehen auch so schon das Wesentliche: Periodizität!
Besucher: Zu deutsch also: regelmäßige Wechsel zwischen Hell und Dunkel. Ja, es ist deutlich. Und höchst merkwürdig!
Physiker: Warum?
Besucher: Es ist durch nichts motiviert! Dahinten am Vorhangstehen keine Kerzen! Es sind Gespenster!
Physiker: Ja.
Besucher: Sie wundern sich auch?
Physiker: O ja, immer noch!
Besucher: Obwohl Sie es verstehen?
Physiker: Auch Sie werden es verstehen und können dann selbst spüren, wie weit uns dieses Verständnis bringt. Den ersten Schritt dahin werden Sie sicherlich allein tun können: Das Kerzenlicht kommt an den Spalt. Dieses Licht und der Spalt "tun" nun irgendetwas miteinander. Es fragt sich: welcher von beiden ist nun "schuld" an der Periodizität?
Besucher: Ich möchte annehmen: das Licht. Denn der Spalt ist ja einfach. Er hat von sich aus nichts Periodisches an sich. Stünde an seiner Stelle ein Kamm, so wäre das anders.
Physiker: Können wir also nicht schon jetzt, und vielleicht noch etwas vorsichtiger, so sagen: Es "liegt am" Licht. Aber es wird bemerkbar erst dann, wenn es mit dem Spalt in Konflikt kommt?
Besucher: Ja, damit würde man also ausdrücken: das Licht ist zu periodischen Phänomenen fähig -eben dann (und seltsamerweise), wenn der Spalt im Weg steht.
Physiker: Nicht nur fähig, sondern bereit. Das Licht hat die Neigung zu periodischen Phänomenen in sich. -Sie zögern?
Besucher: Ja, schon: es dürfte dann nämlich nicht nur gerade am Spalt zu periodischen Phänomenen kommen!
Physiker: Ausgezeichnet! (Vielleicht ist doch ein Physiker an Ihnen verlorengegangen ...)
Besucher: Diese Neigung des Lichtes müsste sich dann auch bei anderen Gelegenheiten, Anlässen. ..
Physiker: ...Konstellationen, Arrangements, Versuchsanordnungen, Apparaturen. äußern. Ja, ohne Zweifel.
Besucher: Erst dann. ..
Physiker: Ja, erst dann ...
Besucher: ...würden wir sicher sein dürfen, dass "es am Licht liegt".
Physiker: Ja!
Besucher: Nach so etwas müsste man also suchen. Können Sie mir solche Arrangements zeigen?
Physiker: Später! Das ist noch ein langer Weg. -Vorerst müssen wir uns das, was wir heute entdeckt haben, erst einmal richtiggenau betrachten. Sie haben noch nicht al- .les gesehen. Es hat uns noch mehr zu sagen. Beschreiben Sie doch bitte noch einmal, und genauer, was Sie sehen. Besonders: wie sich das Bild ändert, wenn Sie den Spalt immer enger machen. 

Aufgabe: Vergleichen Sie die Methoden aus dem Video und der Geschichte. Welche Rückschlüsse für einen naturwissenschaftlichen Unterricht ziehen Sie aus der Geschichte? Ergänzen Sie den Satz: Lernen in den Naturwissenschaften benötigt...


Sprache ist die Basis für das Verstehen der Naturwissenschaften!


Generelle Kommunikations-Probleme der naturwissenschaftlichen Fächer


Inhaltsaspekt: Streben nach Exaktheit, viele Fachwörter, ungewöhnliche Wörter, viele Nominalisierungen, komplexe Erklärungen, Doppelbedeutungen von Wörtern, überflüssige Fachbegriffe

Beziehungsaspekt: Lehrerrolle/Führungsanspruch, Rhetorik, soziale Zuordnung

Beispiel für einen physikalischen Fachtext - http://de.wikipedia.org/wiki/Drehmoment

Aufgabe: Finden Sie sprachliche Hürden im Wikipediatext. Welche Formen von Sprache finden Sie im Text?



Verschiedene Sprachformen im naturwissenschaftlichen Unterricht


Bildsprache, Symbolsprache, Formelsprache, Fachsprache, Unterrichtssprache, Alltagssprache

Alltagssprache - Sprache des Verstehens
Unterrichtssprache - Begriffe aushandeln/ Verstehensgrad in Äußerungen erkennen
Fachsprache - Erkenntnisformulierung / Abschluss des Lernprozesses

M. Wagenschein - "Von der Alltagssprache zur Fachsprache [...] und immer wieder zurück zur Alltagssprache!"


Aufgabe: Erklären Sie die Funktion des Drehmoments an einem beidseitigen Hebel auf Schülerniveau. Achten Sie auf die typischen Sprachfehler.


Konkrete Unterrichtsansätze

Allgemeine Unterrichtsgestaltung
Sprachsensibler Unterricht vs Traditioneller Unterricht

Sprache als Transportmittel vs. Sprache als Werkzeug
Fachwissenfixiert vs. Fachsprache als Ergebnis, Alltagssprache als Basis
keine Dialogreflexion vs. Reflexion der Dialoge
Vorgegebene Erkenntniswege vs. viele offene Erkenntniswege
Fachsprache als Voraussetzung vs. Prozessorientierung
Asymetrische Kommunikation vs. Symetrische Kommunikation
Lehrergesteuert vs. Dialoggesteuert
Symbol und Formelsprache als Vorgabe vs. Symbol und Formelsprache als Entwicklung/Erleichterung

Typischer Fehler - IRF Schema (Invitation, Response, Feedback)

Spracharbeit: Darstellungsformen verbalisieren, Kommunikation zwischen den Lernenden herstellen, Verschiedene Darstellungsformen nutzen, Übersetzungsübungen, Übertragung in andere Darstellungsformen, Sachverhalte diskursiv klären, Experimente darstellen und beschreiben

Bedeutungen statt Worthülsen vermitteln! Fachsprache als Erleichterung begreifen!


Neosokratische Dialoge im Unterrichtsgespräch
Moderation, Alltagssprache vor Fachsprache, Klärung von Unklarheiten, Gemeinsame Entwicklung

Ball zum Schüler spielen, Zustimmung des Plenums einhholen, Abwertungen unterbinden, offene Nachfragen in der Runde, Beiträge unbewertet sammeln (Lernraum von Leistungsraum unterscheiden), Einzelfragen stellen, Zeit für Antworten geben, , keine langen Erklärungen, Übersetzungsübungen, Zulassen von vagen Begriffen, gleichberechtigte Kommunikation,an Erlebnisse und Vorerfahrungen anknüpfen

Aufgabe: Klären Sie, wie Sie aus folgender Situation entkommen können.

Sie fahren in konstant hohem Tempo mit einem Auto an einem steilen Abhang entlang.
Zu Ihrer rechten Seite versucht ein riesiges Feuerwehrauto Sie zu überholen.
Vor Ihnen galoppiert in einigem Abstand ein großes Schwein.
Hinter Ihnen verfolgt Sie ein Polizeihubschrauber auf Bodenhöhe. 

Selbstgesteuertes, erfahrungsbasiertes Lernen


FBI- Methode

https://docs.google.com/file/d/0B7O_rDBbiE7EM3BTUEZQaG5mQ00/edit?usp=sharing
https://docs.google.com/file/d/0B7O_rDBbiE7EdmtaWWpYQlhxV0U/edit?usp=sharing
https://docs.google.com/file/d/0B7O_rDBbiE7EdlExbU1sb3hSWEk/edit?usp=sharing


Sokratische Gespräche nach M. Wagenschein

http://susanne-bruells.heimat.eu/Wagenschein/Genetisches-Lehren-Prinzipien.pdf


Textarbeit nach Leissen 

Beispiel 1 - Textbearbeitung
0. Vorwissenaktivierung Fragen an Zweiergruppen
1. Text allein einmal lesen (5-10 min)
2.  Im Plenum darüber sprechen, wer was aus dem Text wiedergeben kann, Wirkungsgespräch (5 min)
3. Text intensiv allein lesen, Textstellen markieren, Skizze malen und zusammentragen, sowie Fragen zum Text aufschreiben (25-35 min)
4. Stichworte und Fragen mit dem Nachbarn vergleichen (5 min)
5. Fragen im Plenum besprechen (zuerst der Nachbar mit seiner Idee, dann das Plenum, dann der Lehrer) (15 min)
6. Text in ca. 10 kurzen Sätzen zusammenfassen; Basis dazu ist eine Fragenliste d. Lehrkraft (15 min)
7. Aufgaben bearbeiten (15 min)

Beispiel 2 - Schreibförderung
Nach einem Mustertext schreiben, Mit Versatzstücken weiterschreiben, Mit anderen gemeinsam schreiben, Darstellungsformen vertexten, Mit Schreibhilfen (Sprechbkasen, Filmleiste, Diagramme, Bilder,..) schreiben, einen gegeben Text anpassen, mit einer Gliederung schreiben, verschiedene Texte nutzen

Weitere Schreibförderungsmethoden - Sammlung


1 Kommentar:

  1. However the relationship is the customer and never both men and women. Here are some information about marital life direction in addition to counselling Fortbildung Paartherapie

    AntwortenLöschen